NOBODY ist abgespielt!

Jede:r trägt ein Kabarettprogramm in sich. Bevor ich selbst eines aufgeführt habe, habe ich das nur geahnt. Mittlerweile weiß ich es ziemlich sicher. Doch das hat eine Weile gedauert. Im März 2020 bekam ich die Chance, meine 75 Minuten NOBODY auf der Bühne des Kabarett Niedermair zu spielen. Warum es dann doch nicht dazu kam, wissen wir alle. Kurz vor dem zweiten Lockdown, im Oktober 2020, war es dann endlich soweit. Anfangs hatte ich ziemlichen Stress, den ganzen Text zu behalten. Aber irgendwann ging das dann ganz leicht.

Als ich mit Comedy angefangen habe, dachte ich mir immer, es geht drum, dass man ein paar gute Witze dabei hat. Dabei geht’s um so viel mehr. Leute zahlen Eintritt, damit sie einen guten Abend haben. Wer auf der Bühne steht, trägt deshalb auch ein bisschen Verantwortung. Außerdem hab ich gecheckt, was man auf der Bühne alles machen kann: man kann singen, man kann andere Leute nachmachen, man kann einfach etwas behaupten und so eine Welt entstehen lassen. Und ja: Man kann sich sogar bewegen. Letzteres habe ich circa in der sechsten oder siebten Show kapiert.

Insgesamt konnte ich NOBODY 19mal spielen. Dabei herausgekommen sind u.a. eine schöne Kritik auf Ö1, der Jurypreis beim Freistädter Frischling sowie Gastspiele in Klagenfurt, Salzburg und Eisenstadt. Ein herzliches Danke an alle Veranstalter:innen, die mir ihr Vertrauen geschenkt haben – allen voran dem Kabarett Niedermair – und an alle Leute, die sich’s angeschaut haben. Vor allem an die, die es mehr als einmal gesehen haben und ganz besonders an die eine Person, die viermal dabei war. Ich vergesse euch das nie.

Hier noch einmal, worum es in NOBODY ging:

Ich habe sehr große Angst davor, Kandidat in der Millionenshow zu werden. Nicht wegen der Fragen. Am Anfang kommen eh immer nur so Scherzfragen.

Wie hieß die Bundeskanzlerin? Bierlein, Sekterl, Redbullchen, Kaffetschi.

Was mir wirklich Angst macht, ist der Small Talk mit Armin Assinger. Der will immer alles so genau wissen. Ob man eh Sport macht, was man für einen Sport macht oder ob man zufällig auch schon vier Weltcup-Rennen gewonnen hat. Spätestens bei 15.000 Euro will er dann wissen, wer man ist. Da würde ich mir mit der Antwort wirklich schwer tun, in einem Land mit 250.000 Josefs, einigen hunderttausend Schwulen und mehreren Millionen Smartphone-Nutzerinnen mit Matura.